Erstellt: 19. Februar 2016

von Michael Dinauer

 

„SGH Spinner“ – diesen Titel trägt die von Markus Meyer ins Leben gerufene whatsapp-Gruppe, in der sich all diejenigen befinden, die in den vergangenen Monaten beim Sport-Treff Listl in Laaber die eigens für die Schamarer Sportgruppe eingerichteten Spinning-Kurse besuchten. Das Wortspiel mit dem deutschen „Die spinnen ja“ liegt dabei – wie auch die Bezeichnung der whatsapp-Gruppe verdeutlicht – auf der Hand. So mag es für den einen oder anderen durchaus abwegig sein, sich in einem kleinen, vor Schweiß und Anstrengung triefenden Raum bei dröhnender Musik eine Stunde lang auf einem Rad abzurackern, das mit einer Schwungscheibe und ohne richtige Bremsen ausgestattet ist. Dennoch fanden sich in den elf Einheiten, die von Patrick „Paddy“ Pöppl gecoacht wurden, im Durchschnitt 19 Schamarer „Spinner“ ein – was bei einer maximalen Teilnehmerzahl von 20 eine nahezu optimale Auslastung darstellt und uns zur wahren Bedeutung des Wortes „Spinning“ bringt. Das Wort kommt – wie sollte es anders sein – aus dem Englischen; das Verb „to spin“ bedeutet dabei „sich schnell drehen“ und bezieht sich auf das durch eine Schwungscheibe ersetzte Vorderrad der Spinning-Drahtesel – und manchmal vielleicht auch auf den Kreislauf so manchen Teilnehmers nach einer der schweißtreibenden Einheiten. Darüber hinaus kann „to spin“ aber auch „rundlaufen“ bedeuten und trifft damit durchaus den Erfolg dessen, was die Sportgruppe unter der Leitung von Markus Meyer auf die Beine gestellt hat. So war nicht nur jeder Kurs nahezu optimal besucht, sondern 49 verschiedene SGH-Spinner in den elf Kursen zeigen auch, welch große Menge an Sportlern jeden Alters beim Spinning auf ihre Kosten kommen. Organisator Meyer reagierte auf den regen Zulauf sehr schnell und erhöhte auf zwei Kurse pro Woche – wie erwähnt mit großem Erfolg.

„Ein Vorteil an den Rädern ist, dass jeder Teilnehmer die Belastung seinem Leistungsvermögen entsprechend selber einstellen kann“, sagt Coach Pöppl und meint damit das kleine Rädchen, mit dem man beim Spinning den Widerstand individuell eindreht. Dies ermöglicht es Frauen und Männern, Jungen und Alten, sowie Sportlichen und Freizeitsportlern gleichermaßen, Gas geben und trotzdem im selben Kurs sitzen zu können. Pöppl variiert in seinen Stunden zwischen Bergfahrten – erkennbar an dem Kommando „Wir drehen viel Widerstand rein“ und einer verhältnismäßig langsamen Trittfrequenz – und den sogenannten „Runnings“, bei denen man auf dem Rad gewissermaßen sprintet. Daneben sorgen noch die „Jumps“, die sich durch einen Wechsel aus Fahren im Sitzen und im Stehen auszeichnen, für Abwechslung auf dem Spinningrad.

Eine extrem wichtige Rolle spielt beim Spinning natürlich die Musik. Sie gibt den Takt vor und motiviert mit pumpenden Bässen oder hilft beim Cooldown mit eher sanften Klängen, den Puls wieder in normale Regionen zurückzuführen. Pöppl mischt bei seinen Playlists bunt durch und bietet jede Stunde neue Musik an. Auf besondere Anregung einiger Teilnehmer wurde einmal sogar zu Ballermann-Hits gefahren, bei denen sich der ein oder andere wohl schon wieder den Strand von El Arenal herbeisehnte und – soweit vorhanden – die Bierkönig-Tanktops zur Sportklamotte umfunktioniert wurden. Das isotonische Weißbier gab es derweil jedoch nicht in Biertowern, sondern vielmehr im altbekannten Stutzen und nach jeder Einheit als Belohnung entweder beim Listl an der Theke, in Laaber beim Trettenbach oder beim abschließenden griechischen Essen.

„Wer etwas leistet, darf sich auch etwas gönnen. Und natürlich lassen wir das Gesellschaftliche nicht zu kurz kommen“, so Markus Meyer, der schon weitere Pläne für den Sommer hat. „Es steht im Frühjahr eine Technikschulung für das Mountainbike an und im Sommer soll es dann wöchentlich Touren mit dem MTB oder dem Rennrad geben“, erläutert er. Für weitere Infos und Anmeldungen steht Meyer gerne bereit und auch die whatsapp-Gruppe zu den „Spinnern“, die ab November ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, hat noch freie Plätze. Es scheint, als sei der Radsport bei der SGH nach Jahren der Abstinenz wieder im Kommen. Man könnte fast sagen, „die spinnen, die Schamarer.“